Das die Victoria aus Templin als Gast beim Pokal-Halbfinale im Uckerstadion von Anfang an das Spiel bestimmen wollte, hatten bestimmt die meisten erwartet - und so kam es auch. Die Rot-Weißen hatten sich anfänglich überwiegend mit Defensivaufgaben zu beschäftigen und Udo Burmeister im Tor musste einige Male mit schnellen Reaktionen in der Luft liegende Gegentreffer verhindern. Bis auf die 12. Minute klappte das auch ganz gut. Aber der präzise Flachschuss von Florian Eisner landete unhaltbar im langen Eck. Damit schien frühzeitig die Richtung vorgegeben zu sein. Templin weiterhin dominanter unterwegs, daher ging ihre 1:0 Führung absolut in Ordnung, allerdings ohne weitere Trefferausbeute. In den letzten zehn Minuten vor der Pause änderte sich aber das Geschehen. Prenzlau spielte sich allmählich frei und kam kurz nacheinander zu drei guten Schussgelegenheiten, die aber - wie schon zu oft in der Vergangenheit - leichtfertig vergeben wurden. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde dann endlich einmal die sich bietende Chance genutzt. Unser Youngster Rudi Moldenhauer konnte einen zweiten Ball aus zentraler Position zum umjubelten 1:1 Ausgleich verwerten. Das ließ bei den Prenzlauer Zuschauern Hoffnung auf eine Überraschung aufkommen.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. Templin, offensichtlich mit dem Ziel eine schnelle Vorentscheidung herbeizuführen, erst einmal im Vorwärtsgang. Die Rot-Weißen hielten aber dagegen und konnten das Spiel dann relativ ausgeglichen gestalten. Der Zug zum gegnerischen Tor blieb auf beiden Seiten relativ überschaubar. Doch dann kam die 67. Minute und das Desaster begann. Einen kompletten Aussetzer der Prenzlauer Hintermannschaft inklusive Torhüter nutzte der sicher noch bei vielen bekannte Robert Sikorski zur erneuten Templiner Führung. Dieser Gegentreffer bewirkte einen regelrechten Bruch im Spiel der Heimmannschaft. Man hatte den Eindruck, die Abwehr spielte jetzt nicht mehr den Pokalhit, sondern den Tango Dilettanti. Häufig wurde den Templiner Angreifern bei ihrer Arbeit und dem Ball bei seinem Weg durch den Strafraum nur staunend hinterher gesehen. Klärungsversuche misslangen zu oft und wurden dem Gegner postwendend in die Beine gespielt. Der Gast aus Templin brauchte nur noch auf die Fehler der Heimelf zu lauern und nutzte diese locker zu weiteren drei Treffern. Zwei davon überflüssigerweise in den letzten beiden Spielminuten. Zum Glück pfiff der Schiedsrichter die Begegnung pünktlich ab, denn die rot-weiße Abwehrarbeit strahlte schon einen leichten Hauch von Peinlichkeit aus.

Diese 1:5 Niederlage war bis Mitte der zweiten Halbzeit so nicht absehbar und eigentlich völlig unnötig. Schade, denn ein Erreichen des Finals im Mai im eigenen Stadion schien eine zeitlang nicht unmöglich zu sein.

Die Torschützen: 0:1 Florian Eisner (12.), 1:1 Rudi Moldenhauer (43.), 1:2 Robert Sikorski (67.),  1:3 Lukas Trapp (70.), 1:4 Lukas Trapp (89.), 1:5 Florian Eisner (90.)

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